ÖffNungszeiten: Donnerstag - Sonntag 13 - 18 Uhr
Eröffnung 05.09.2025, 8pm
Ausstellungsdauer
05.09. – 25.09.2025
Ausstellungskatalog zum Download
Galerie Fonticus
Trag lođe 3
Grožnjan, Croatia
Teilnehmende Künstler*innen Mario Aversano, Siglinde Berndt, Christa Bock-Köhler, Gabi Dräger, Rudolf Finisterre, Christoph Göpner, Silvia Hatzl, Cornelia Hesse, Džeko Hodžić, Utta Kasparek, Laura Killer, Beatrix Koberger, Robert Lang, Jutta Mayr, Manuel Michaelis, Stefania Peter, Andreas Pytlik, Josefine Pytlik, Christine Rieck-Sonntag, Markus Rittinger, Wolfgang Rösler, Petra Schunk, Hari Sedlmeier, Angelika Sobeck-Kistner, Severin Zebhauser
Ausstellungstext, Eugen Borkovsky, VIII.2025
Dieses Kunstprojekt findet in unsicheren Zeiten statt. Schon der vom AK68 gewählte Titel, „Freier Durchgang“, verweist auf die Situation. Diese Ausstellung bewegt sich in der Spanne zwischen der Blütezeit des Kapitalismus und seinem Zerfall. Uns wird eine Konsumkultur aufgezwungen.[…]
Viele Werke dieser Ausstellung sind Symbole der Entfremdung und des Hinterfragens der eigenen Persönlichkeit. Manche wecken Assoziationen an Erinnerungen, bis hin zur Erkundung der Ursprünge der Quantenphysik. Wir haben erkannt, dass Zeit ein unsicherer Faktor für die Beurteilung von Abläufen ist – deshalb haben wir ihr den Raum hinzugefügt. Raum und Zeit sind nun eine Einheit (Raum-Zeit), mit der wir - wie mit dem Meter, dessen Länge jedoch keine definierte Dicke hat - die Realität messen. […]
Dieses Projekt ist urban und sozial geprägt. Die Künstler regen dazu an, Gedanken zu wecken – von erlebter Realität über konstruktivistische, surrealistische Objekte bis hin zu Angeboten der Bewusstwerdung. Das Projekt hinterlässt angesichts der Realitäten der Umgebung einen bitteren Beigeschmack. Symbolisch stellt sich die Frage nach der Transparenz der Mauern, hinter denen wir uns zu verstecken versuchen. Die Ästhetik des überreifen Kapitalismus ist nicht mehr in der Lage zu bestimmen, was real richtig oder schön ist. Immer mehr Informationen tauchen auf, doch es gibt immer weniger Bedeutung. Viele Werke rufen Konfusion, Verschlossenheit, Ohnmacht des Individuums wach. Die daraus resultierende Hilflosigkeit führt zu Rückzug, Isolation, einer Hinwendung zu uns selbst und zur Hinterfragung unserer Position innerhalb der Gegebenheiten des Augenblicks.
Diese Ausstellung bietet viele Möglichkeiten der Visualisierung: Malerei, Skulptur, Objekt/Installation, Fotografie, konzeptuelle Aussagen, Performances … Einige Werke strahlen eine gewisse Hermetik aus. Die Künstler durchbrechen die Dichotomie zwischen Kunst und Leben, indem sie oft banale und unauffällige Materialien und Perspektiven verwenden und sie in neue visuelle Angebote umwandeln. Sie kompilieren intuitiv und teilweise analytisch Erinnerung und Erleben. Die meisten Werke tragen verborgene Assoziationen und Aufforderungen zum Nachdenken in sich.
Die Künstler verfolgen mit künstlerischen Mitteln ihre eigenen Prozesse, in die sie eintauchen, gestützt auf Bildung, Erfahrung, Instinkt und Erinnerung. Sie stellen die These auf, dass Bewusstes und Unbewusstes Teil desselben Lebens sind – denn Identität ist eine Frage der Freiheit des Einzelnen.